Heiraten in Deutschland

Das Bild zeigt einen romantischen Antrag, dem die deutsche Bürokratie bei der Eheschließung folg.

 „Willst du mich heiraten?“ „Jaa, ich will!“. Sie fallen sich in die Arme. Aus einer Glitzerwolke regnen Herzchen auf das Paar, ein Engelschor stimmt die ersten Töne an …

„CUT!” 

Der Film endet hier. Nicht ohne Grund: Im wahren Leben läuft es etwas anders. Weniger Märchenschloss, mehr Papierkram.

Jeder, der schon an diesem Punkt war, weiß: Bis zum Traualtar ist es noch ein weiter Weg, voller bürokratischer Hürden.

Das Standesamt möchte eine Unmenge an Urkunden sehen. Klingt kompliziert? Wir bringen etwas Licht ins Dunkel – damit ihr alles Wichtige zum Thema Heiraten in Deutschland im Blick habt.

Als Ausländer in Deutschland heiraten – Welche Fragen tauchen da auf?

Wenn ihr in Deutschland heiraten möchtet, werden euch diese Fragen früher oder später beschäftigen. Antworten und praktische Tipps für Paare mit Auslandsbezug findet ihr in diesem Beitrag. Damit ihr den Überblick behaltet, gehen wir hier auf die wichtigsten Schritte und Anlaufstellen ein.

Das Wichtigste vorab: Plant genug Puffer ein, um nicht in Stress zu kommen. Ihr müsst verschiedene Unterlagen beantragen und voraussichtlich übersetzen lassen. Das kostet Zeit. Bei Behörden kann die Bearbeitung manchmal sogar mehrere Wochen dauern.

Welche Unterlagen ihr auch immer benötigt, auf eins könnt ihr euch verlassen: Die offizielle Übersetzung bekommt ihr bei uns problemlos und zuverlässig, sodass ihr den Kopf frei habt für euren großen Tag.

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Wie heiratet man denn eigentlich in Deutschland?

Aber erstmal ganz von vorne: Schauen wir uns erstmal an, wie heiraten überhaupt in Deutschland funktioniert …

Wo wird geheiratet?

Grundsätzlich kann man sich in Deutschland auf dem Standesamt, in der Kirche oder bei einer freien Trauung das Ja-Wort geben. Ein Standesamt ist in Deutschland die Behörde, bei der wichtige Ereignisse im Leben von Menschen dokumentiert werden. Neben Geburt und Tod wird hier auch eure Eheschließung beurkundet.

Das Standesamt trägt diese in die Personenstandsbücher ein und erstellt die offiziellen Dokumente dazu, in eurem Fall: die Heiratsurkunde.

Die Heiratsurkunde wird beim Standesamt aufbewahrt. Ihr bekommt eine beglaubigte Abschrift.

Offiziell in Deutschland verheiratet seid ihr erst, wenn eure Ehe vor dem Standesamt geschlossen wurde. 

Das heißt aber nicht, dass die standesamtliche Trauung immer in den Räumen des Standesamtes stattfinden muss! Viele Standesämter ermöglichen euch, an einem anderen Ort zu heiraten, zum Beispiel auf einem Schloss oder einem Hotel. Erkundigt euch am besten bei eurem zuständigen Standesamt, welche Möglichkeiten es gibt.

Ein Tipp für Eilige: In größeren Städten ist es schwierig, einen Termin innerhalb kurzer Zeit zu bekommen. Ihr könnt versuchen, einen Trautermin im Standesamt einer kleineren Gemeinde zu bekommen. Fragt dazu beim Standesamt eures Wohnsitzes nach.

 

Habt ihr schon einen Ort im Blick? Dann kümmert euch frühzeitig um die Reservierung der Location, damit eure Zeremonie so sein kann, wie ihr es euch wünscht. Dies ist auch ein guter Zeitpunkt, sich in Ruhe über Rituale, Traditionen und Erwartungen auszutauschen, die es in eurem Heimatland und Familien beim Heiraten gibt. Völlig reibungslos ist vermutlich noch keine Hochzeit auf dieser Welt abgelaufen. Ein offenes Gespräch kann jedoch helfen, Missverständnissen oder Enttäuschungen vorzubeugen. Und erspart euch vor allem Stress. Davon habt ihr ja schon genug mit dem ganzen Papierkram.

Voraussetzungen für Eheschließungen in Deutschland und rechtliche Grundlagen

Wenn ihr in Deutschland heiraten wollt, gibt es ein paar rechtliche Dinge zu beachten.

So darf zum Beispiel kein Ehehindernis vorliegen. Das bedeutet, dass es keine Gründe geben darf, die eine Ehe verbieten. Wenn einer von euch schon verheiratet ist, ihr in gerader Linie miteinander verwandt seid oder einer von euch beiden noch nicht volljährig ist, könnt ihr in Deutschland nicht heiraten. Ausnahmen bestätigen die Regel: Ist es in eurem Herkunftsland z.B. erlaubt, mehrere Ehepartner zu haben, werden die Ehen eventuell in Deutschland anerkannt. Hier nochmal heiraten könnt ihr aber nicht. Es gibt noch weitere Ausnahmen – lasst euch hierzu am besten von einem Anwalt mit Schwerpunkt Familienrecht beraten.

Braucht ihr Trauzeugen?

Früher mussten bei der standesamtlichen Trauung mindestens zwei Trauzeugen anwesend sein. Das ist heute nicht mehr so. Wenn ihr euch das wünscht, könnt ihr selbstverständlich zwei Personen bestimmen, die euch als Trauzeugen begleiten.

Familienname

Nach der Eheschließung könnt ihr entscheiden, welchen Nachnamen ihr tragen möchtet. In Deutschland gibt es mehrere Möglichkeiten: Ihr könnt z.B.

  • den Namen eurer Partnerin oder eueres Partners annehmen
  • einen Doppelnamen wählen
  • eure bisherigen Namen beibehalten

 

Darüber hinaus könnt ihr aber auch das Namensrecht eures Ursprungslandes anwenden lassen.

Entscheiden müsst ihr euch nicht sofort: Eine Namensänderung könnt ihr nach der Hochzeit jederzeit beim Standesamt beantragen. Eine Frist gibt es nicht.

Aber nochmal einen Schritt zurück. Vor eurem großen Tag habt ihr jede Menge zu erledigen. 

Anmeldung zu Eheschließung

Informiert euch am besten rechtzeitig beim örtlichen Standesamt, um alle spezifischen Anforderungen und Fristen für eure Heirat zu erfahren. Hier ein paar Basics, um die ihr nicht herumkommt:

Wenn ihr euch entschließt, zu heiraten, braucht ihr zuerst einen Termin beim Standesamt. Zur „Anmeldung der Eheschließung“, wie man auf Amtsdeutsch sagen würde. Zuständig ist das Standesamt an einem eurer Wohnsitze. Beachtet, dass die Anmeldung einige Wochen vor eurer Hochzeit erfolgen muss!

 

Bei diesem ersten Termin am Standesamt könnt ihr ein Datum für eure Trauung reservieren. Darüber hinaus besprecht mit der Person vom Standesamt, welche Dokumente ihr noch braucht, damit ihr heiraten könnt. Der Termin ist auch für euch zur Beratung da. Stellt gerne alle eure Fragen und bringt schonmal alle Dokumente mit, die ihr schon zusammen habt. Welche Dokumente für die Heirat wichtig sind, erklären wir euch in [Abschnitt einfügen]. Mit etwas Glück müsst ihr dann nicht öfter zum Standesamt gehen. So könnt ihr Zeit sparen und euch auf die schönen Dinge im Leben konzentrieren.

 

Apropos: Am einfachsten ist es, wenn ihr für die Anmeldung beide beim Termin dabei seid. Falls einer von euch beiden verhindert ist, könnt ihr euch vorab eine Vollmacht beim Standesamt holen. Damit ist die Anmeldung auch ohne Partnerin oder Partner möglich.   

Welche Dokumente braucht ihr zum Heiraten?

Für eine Eheschließung mit Auslandsbezug in Deutschland müsst ihr verschiedene Dokumente beim Standesamt im Original vorlegen.

Ihr habt offizielle fremdsprachige Urkunden. Wenn ihr diese in Deutschland bei einer Behörde einreichen müsst, braucht ihr in der Regel eine offiziell beglaubigte Übersetzung davon. Schickt uns eure Dokumente gerne zu – innerhalb weniger Werktage erledigen wir die Übersetzung inklusive Beglaubigung für euch!

Beachtet, dass viele ausländischen Dokumente nicht nur übersetzt, sondern auch von verschiedenen Behörden überbeglaubigt werden müssen. Was eine Überbeglaubigung / Legalisation / Apostille ist, könnt ihr in unseren FAQ nachlesen.

Fragt uns gerne an, wenn ihr für die Dokumente, die wir für euch übersetzen, Überbeglaubigungen braucht. Wir bieten einen Apostillen-Service für unsere Kundinnen und Kunden an.

Diese Auflistung ist für euch zur Orientierung. Das letzte Wort hat jedoch immer das Standesamt.
Erkundigt euch dort, welche Unterlagen ihr in eurem konkreten Fall braucht.

Für die Anmeldung der Ehe braucht ihr in der Regel folgende Dokumente:

  • Personalausweis, Reisepass oder gleichwertiger Identitätsnachweis
  • Geburtsurkunden der zukünftigen Ehepartner (oder beglaubigte Abschriften aus den )
  • eine aktuelle Meldebescheinigung

Wenn einer oder beide von euch aus dem Ausland stammen, braucht ihr ziemlich sicher weitere Dokumente und Nachweise. 

Welche das sind, unterscheidet sich je nach Herkunftsland und individueller Situation. Um eine Beratung beim Standesamt kommt ihr nicht herum. Dort könnt ihr euch beraten lassen, welche Dokumente in eurem Fall gebraucht werden.

Häufig sind das:

  • eine Aufenthaltsbescheinigung
  • ein Ehefähigkeitszeugnis oder die eidesstaatliche Versicherung des Personenstands
  • In manchen Fällen reicht auch eine einfache Ledigkeitsbescheinigung aus. 

Wenn ein Herkunftsland keine Ehefähigkeitszeugnisse ausstellt, könnt ihr einen Antrag auf Befreiung beim zuständigen Oberlandesgericht stellen. Dieser bewirkt, dass ihr das Dokument nicht vorlegen müsst.

Weitere Informationen zum Ehefähigkeitszeugnis und der Befreiung bekommt ihr im Beratungsgespräch bei eurem Standesamt.

Im Einzelfall müsst ihr weitere Dokumente vorzeigen:

  • Nachweise über frühere Ehen oder Lebenspartnerschaften, Scheidungsurteile, Sterbeurkunden (bei Verwitweten), Geburtsurkunden von Kindern etc.

     

 

Diese Auflistung ist für euch zur Orientierung. Das letzte Wort hat jedoch immer das Standesamt. Nur dort kann man euch genau sagen, ob ihr die Voraussetzungen erfüllt und welche Unterlagen ihr vorlegen müsst.

Sobald ihr alles zusammen habt, kümmern wir uns um die beglaubigten Übersetzungen eurer Eheschließungsunterlagen. Gerade wenn ihr viele ähnliche Urkunden übersetzen lassen müsste, lohnt es sich, vorher ein Festpreisangebot bei uns einzuholen.

Deine Eheschließung in Deutschland

Welche Unterlagen brauchtest du, um in Deutschland zu heiraten? Wie lange hast du gebraucht, bis du alles zusammen hattest? Was würdest du einem Ausländer empfehlen, der in Deutschland heiraten will?

Erzähl uns deine Geschichte in den Kommentaren und teile den Artikel mit deinen Kontakten!

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