Startseite » Leben im Ausland » Ab ins Ausland: Dein Erasmus-Semester
Ab ins Ausland: Dein Erasmus-Semester

Du möchtest während deines Studiums eine Zeit im Ausland verbringen? Dann bietet dir das Erasmus+-Programm die ideale Gelegenheit: Mit finanzieller Unterstützung kannst du für ein oder zwei Semester an einer Partnerhochschule in Europa (und teilweise sogar darüber hinaus) studieren. Damit dein Auslandsaufenthalt unvergesslich wird, gibt es nur ein paar Dinge, die du im Vorfeld beachten solltest.
Wie immer unterstützen wir dich bei allem mit beglaubigten Übersetzungen.
Dein Erasmus Schritt für Schritt
Warum Erasmus? Deine Vorteile
Der perfekte Zeitpunkt: Während des Studiums hast du noch wenige Verpflichtungen – ideal, um Auslandserfahrung mit geringem Risiko zu sammeln.
Finanzielle Unterstützung: Erasmus+ bezuschusst deine Lebenshaltungskosten und macht Studium oder Praktikum im Ausland erschwinglich.
Einfache Bewerbung: Die Plätze werden über deine Heimatuni vergeben, mit meist sehr guten Chancen auf eine Zusage.
Akademische Chancen: Neue Kurse, anerkannte ECTS und spannende Einblicke in Lehre und Forschung anderer Universitäten.
Karriereboost: Internationale Erfahrung, Sprachkenntnisse und ein globales Netzwerk sehen im Lebenslauf richtig gut aus.
Persönliche Entwicklung: Du wirst selbstständiger, lernst andere Kulturen kennen und wächst über dich hinaus.
Vor deiner Ankunft
Bevor dein Erasmus-Aufenthalt beginnt, gibt es einiges zu organisieren – von der Kurswahl bis zur Wohnungssuche. Eine gute Vorbereitung erspart dir Stress vor Ort und sorgt dafür, dass du entspannt in dein Auslandssemester starten kannst. Je früher du dich informierst, desto besser bist du gerüstet für dein Abenteuer!
Förderung & Finanzierung
Ein großer Pluspunkt vom Erasmus+-Programm ist die finanzielle Unterstützung. Studierende erhalten für ihren Auslandsaufenthalt ein monatliches Stipendium, dessen Höhe vom Zielland abhängt. Die EU teilt die Länder in unterschiedliche Fördergruppen ein: In Ländern mit höheren Lebenshaltungskosten fällt die Förderung entsprechend etwas größer aus. Sie soll zwar nicht alle Ausgaben decken, aber die Mehrkosten im Ausland spürbar abfedern.
Die Dauer der Förderung liegt in der Regel zwischen 3 und 12 Monaten pro Studienzyklus (Bachelor, Master, Promotion). Das bedeutet: Du kannst theoretisch bis zu drei Mal gefördert ins Ausland gehen, einmal im Bachelor, einmal im Master und einmal während der Promotion, also insgesamt für bis zu 36 Monate.
Darüber hinaus gibt es Zusatzförderungen für bestimmte Gruppen, beispielsweise für Studierende mit Behinderung oder chronischer Erkrankung, für Studierende mit Kind sowie für Studierende mit geringeren finanziellen Möglichkeiten. Ein „Green Travel-Bonus“ für nachhaltiges Reisen (z. B. Anreise mit dem Zug statt mit dem Flugzeug) wird vielerorts ebenfalls angeboten.
- MIT DEM ERASMUS+-STIPENDIUM INS AUSLAND
Voraussetzungen & Bewerbung
Um mit Erasmus+ ins Ausland zu gehen, musst du an einer Hochschule eingeschrieben sein, die am Erasmus-Programm teilnimmt und entsprechende Partnerschaften mit Hochschulen im Ausland hat. Insgesamt nehmen über 30 Länder am Erasmus-Programm teil.
Die Bewerbung läuft über deine Heimatuniversität. Dort gibt es in der Regel ein International Office oder eine Erasmus-Koordinationsstelle, die dir den Prozess erklären und passende Partnerhochschulen vorstellen. Du kannst nur an Universitäten gehen, mit deinen deine Heimatuniversität einen Erasmus-Kooperationsvertrag abgeschlossen hat.
Wichtig sind die Fristen, die je nach Hochschule stark variieren können. Oft musst du dich schon ein Jahr vor dem geplanten Aufenthalt bewerben. Zu den wichtigsten Unterlagen gehören unter anderem das Learning Agreement (eine Studienvereinbarung für die Anrechnung deiner Kurse), ein Motivationsschreiben und ein aktueller Leistungsnachweis.
- KÜMMERE DICH FRÜHZEITIG UM DEINE BEWERBUNG, DAMIT DU DIE BESTEN CHANCEN AUF DEINE WUNSCH-UNI HAST.
Versicherung im Erasmus-Semester
Wichtig zu wissen: Mit dem Erasmus-Stipendium bekommst du keinen automatischen Versicherungsschutz. Du musst also selbst dafür sorgen, dass du während deines Auslandsaufenthalts ausreichend versichert bist.
Krankenversicherung
Wenn du gesetzlich krankenversichert bist, gilt deine Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) auch in vielen Erasmus-Ländern. Damit kannst du im Krankheitsfall medizinische Leistungen nach den Regeln des Gastlandes in Anspruch nehmen. Allerdings deckt die EHIC oft nur die notwendige Grundversorgung ab. Extras wie Rücktransport oder bestimmte Behandlungen sind nicht enthalten. Darum empfiehlt es sich, zusätzlich eine private Auslandskrankenversicherung abzuschließen.
Bei privaten Krankenversicherungen ist der Schutz im Ausland sehr unterschiedlich. Frag am besten frühzeitig bei deiner Versicherung nach, ob und wie du abgesichert bist. Manche Gastunis (z. B. in Großbritannien) bieten außerdem eigene studentische Krankenversicherungen an. Eine weitere Option ist die Gruppenversicherung des DAAD, die neben der Krankenversicherung auch Unfall- und Haftpflichtschutz umfasst.
Unfall- und Haftpflichtversicherung
Als Erasmus-Studi bist du bei deinem Studium im Ausland grundsätzlich über die gesetzliche Unfallversicherung abgesichert, allerdings nur für Tätigkeiten, die direkt mit dem Besuch der Uni zusammenhängen (z. B. Vorlesungen, Wege zur Hochschule). Private Aktivitäten wie Einkaufen oder Reisen sind nicht mitversichert. Deshalb lohnt es sich, deine private Haftpflichtversicherung zu prüfen und gegebenenfalls aufzustocken.
-
UNSER TIPP: PLANE RECHTZEITIG UND SICHERE DICH DOPPELT AB. MIT EHIC UND EINER GUTEN AUSLANDSKRANKENVERSICHERUNG BIST DU AUF DER SICHEREN SEITE.
Das Erasmus+ Learning Agreement: dein Fahrplan fürs Studium im Ausland
Das Learning Agreement ist so etwas wie dein Vertrag fürs Erasmus-Semester. Darin wird festgelegt, welche Kurse du an deiner Gastuni belegst und wie diese später an deiner Heimatuni anerkannt werden. Ziel ist volle Transparenz und die automatische Anerkennung aller ECTS, die du erfolgreich im Ausland erwirbst.
Deine Heimatuniversität begleitet dich Schritt für Schritt bei der Erstellung des Dokuments, sodass du es nicht allein vorbereiten musst. Wichtig ist aber, dass alle Beteiligten (du, deine Heimathochschule und die Gastuni) den Inhalt bestätigen.
Seit der Erasmus+-Programmgeneration 2021–2027 sind digitale Learning Agreements Pflicht.
So wird sichergestellt, dass deine Daten digital erfasst und zwischen den Hochschulen problemlos ausgetauscht werden können.
Eine Unterkunft im Ausland finden
Die Wohnungssuche gehört zu den spannendsten, manchmal aber auch stressigsten Teilen deines Auslandssemesters. Die gute Nachricht: Es gibt viele Wege, eine passende Unterkunft zu finden.
Viele Partneruniversitäten bieten Wohnheimplätze speziell für Erasmus-Studierende an. Das ist oft die einfachste und günstigste Lösung. Du wohnst direkt mit anderen internationalen Studierenden zusammen, findest schnell Anschluss und musst dich nicht um Möbel oder Verträge kümmern.
Falls kein Wohnheim verfügbar ist, lohnt sich die Suche nach WG-Zimmern oder privaten Wohnungen. Plattformen wie ErasmusU, HousingAnywhere oder lokale Facebook-Gruppen können hier sehr hilfreich sein. Auch die International Offices deiner Gastuni geben oft Tipps und Kontakte weiter.
- Fang am besten früh mit der Suche an und bleib flexibel.
Ob Wohnheim, WG oder kleine Studiwohnung, am Ende geht es darum, dass du dich wohlfühlst und dein Erasmus-Abenteuer in vollen Zügen genißen kannst.
Nach deiner Ankunft
Du bist gut angekommen – jetzt gilt es, die ersten organisatorischen Schritte zu erledigen. Mit Immatrikulation, Anmeldung und Orientierung startest du gut vorbereitet ins Semester.
Immatrikulation
Nach der Ankunft im Gastland steht für Erasmus+ Studierende die Immatrikulation an der Gasthochschule an – ein wichtiger Schritt, um offiziell als Student*in anerkannt zu sein. Dabei müssen in der Regel einige Dokumente vorgelegt werden, darunter der Personalausweis oder Reisepass, der Zulassungsbescheid, ein Versicherungsnachweis (z. B. die europäische Krankenversicherungskarte), eventuell das Learning Agreement sowie Passfotos. Die genauen Anforderungen und Fristen variieren je nach Hochschule, daher ist es wichtig, sich frühzeitig zu informieren – idealerweise bereits vor der Abreise. Nach erfolgreicher Einschreibung erhält man meist eine Studierendenkarte, mit der man Zugang zu Bibliothek, Mensa, öffentlichen Verkehrsmitteln und Online-Portalen erhält. Wichtig: Die Immatrikulation ersetzt nicht automatisch die Kursanmeldung, dafür gibt es meist separate Fristen und Verfahren. Zudem sollte man sich eine Immatrikulationsbestätigung aushändigen lassen, da diese später noch für verschiedene Zwecke benötigt wird, z. B. für das Erasmus+ Confirmation of Arrival oder bei Behördengängen im Gastland.
Anmeldung im Gastland
Nach der Ankunft im Gastland ist die Anmeldung beim Einwohnermeldeamt oft einer der ersten Schritte für Erasmus+ Studierende. Diese Registrierung ist in vielen Ländern verpflichtend und wichtig, um rechtliche Sicherheit zu gewährleisten und bestimmte Dienste wie den Studentenrabatt oder den Zugang zu Bankkonten zu nutzen.
Was musst du tun?
- Benötigte Dokumente:
- Personalausweis oder Reisepass
- Immatrikulationsbescheid oder Studentenausweis
- Nachweis über deinen Aufenthalt (z. B. Erasmus-Vertrag)
- Krankenversicherungsnachweis
- Unterkunftsadresse (Mietvertrag)
- Meldung beim Einwohnermeldeamt
Gehe zum Einwohnermeldeamt, um dich registrieren zu lassen. In einigen Ländern kannst du dies auch online erledigen. - Fristen beachten:
Melde dich meist innerhalb der ersten 1-2 Wochen nach Ankunft an, um Bußgelder zu vermeiden.
-
Nutze gegebenenfalls Orientierungsangebote deiner Uni, um es dir einfacher zu machen. Einige Unis organisieren sogar Anmeldetage für Erasmus-Studierende.
Dein Aufenthalt im Ausland
Ein Erasmus+ Aufenthalt bietet dir nicht nur die Möglichkeit, neue akademische Horizonte zu entdecken, sondern auch die Chance, eine ganz neue Kultur kennenzulernen. Vom ersten Tag an tauchst du in den Alltag deines Gastlandes ein – sei es durch den Studienalltag an der Gastuni, das Campusleben oder den Austausch mit internationalen Kommilitonen und Kommilitoninnen.
Dabei werden nicht nur deine fachlichen Fähigkeiten gefördert, sondern auch deine interkulturelle Kompetenz und Selbstständigkeit gestärkt. Du wirst lernen, dich in einer neuen Umgebung zurechtzufinden, dich in einer fremden Sprache zu verständigen und dich in einem internationalen Netzwerk zu bewegen.
Neben dem Studium gibt es auch viele andere Aspekte, die deinen Aufenthalt bereichern. Sei es die Wohngemeinschaft mit Studierenden aus aller Welt, die Teilnahme an studentischen Aktivitäten, oder spontane Reisen durch Europa. Dein Erasmus+ Abenteuer wird dir unvergessliche Erinnerungen und wertvolle Erfahrungen bescheren.
- Und jetzt: genießen!
Nach deiner Rückkehr
Dein Erasmus+ Aufenthalt ist vorbei, aber es gibt noch einige wichtige Dinge, die du nach deiner Rückkehr erledigen solltest:
Anrechnung der Studienleistungen
- Learning Agreement
Bereits vor deiner Abreise hast du das Learning Agreement unterschrieben. Darin hast du die Kurse aufgeführt, die du an der Gastuni belegen möchtest. Achte darauf, dass du die im Ausland belegten Kurse mit denjenigen an deiner Heimathochschule abgleichst, um sicherzustellen, dass sie anerkannt werden. In vielen Fällen musst du Änderungen im Learning Agreement nachträglich einreichen, falls du während deines Aufenthalts Kurse gewechselt hast.
- Transcript of Records
Nach dem Aufenthalt erhältst du von der Gastuni das Transcript of Records, das eine detaillierte Übersicht über die Kurse und die erbrachten Leistungen enthält, sowie die entsprechenden Noten. Dieses Dokument ist die Grundlage für die Anerkennung der Leistungen an deiner Heimathochschule.
- Antrag auf Anrechnung stellen
Mit dem Transcript of Records und dem Learning Agreement gehst du zur Erasmus-Stelle oder dem Prüfungsamt an deiner Heimathochschule. Dort wird geprüft, welche der im Ausland erbrachten Leistungen anerkannt werden können. Es kann hilfreich sein, wenn du den Kursinhalt und die ECTS-Punkte der Gastuni bereits im Voraus recherchierst und mit den Anforderungen an deiner Heimathochschule vergleichst.
Erasmus+ Erfahrungsbericht einreichen
Viele Hochschulen bitten dich, einen Erfahrungsbericht über deinen Aufenthalt zu verfassen. Dieser Bericht ist nicht nur eine Gelegenheit, deine Erfahrungen zu reflektieren, sondern auch, um zukünftigen Studierenden wertvolle Tipps zu geben. Er hilft deiner Hochschule, das Programm weiter zu verbessern und deinen Mitstudierenden einen besseren Einblick in das Erasmus+ Abenteuer zu geben.
Erasmus+ Zertifikat und Europass Mobilitätsnachweis
Vergiss nicht, dir das Erasmus+ Zertifikat und das Europass Mobilitätszertifikat ausstellen zu lassen. Diese Dokumente bestätigen deinen Aufenthalt im Ausland und die während des Programms erworbenen Fähigkeiten. Sie sind eine wertvolle Ergänzung für deinen Lebenslauf und können dir bei künftigen Bewerbungen helfen.
Fazit
Ein Erasmus-Semester ist weit mehr als nur eine akademische Erfahrung. Du wirst nicht nur dein Studium bereichern, sondern auch deine persönliche Entwicklung vorantreiben, neue Freundschaften knüpfen und das europäische Netzwerk erweitern. Die kulturellen Erlebnisse und die Berufsperspektiven, die sich durch einen Auslandsaufenthalt eröffnen, sind unschätzbar.
-
ERASMUS+ LOHNT SICH IN JEDER HINSICHT
Wie war dein Erasmus-Aufenthalt?
Welche Tipps hättest du gerne vorher bekommen und was hat dir das Austauschprogramm gebracht? Hinterlasse uns deinen Kommentar und teile diesen Artikel in deinem Netzwerk!