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Mobil sein in Deutschland
Kennst du das – Du bist in einem anderen Land und alles läuft irgendwie anders als zuhause?
Welche Transportmöglichkeiten sich anbieten, um von A nach B zu kommen, unterscheidet sich oft von Land zu Land. Wo z.B. in Marokko das Taxifahren „the way to go“ im Stadtverkehr ist, musst du in Deutschland schonmal tief in die Tasche greifen, das heißt relativ viel bezahlen, für eine kurze Strecke. Immer mehr ausgebaute Fahrradwege in Deutschland machen das Fahrrad vor allem in Städten inzwischen zu einer bequemen, preisgünstigen und umweltfreundlichen Alternative zum Auto. Sogar zeitlich lohnt es sich oft – wer sich aufs Fahrrad schwingt, spart sich langes im Stau stehen zur Rush-Hour.
In Deutschland ohne Auto unterwegs – geht das? Ja, sogar sehr gut. Das öffentliche Verkehrssystem ist in Deutschland an den meisten Orten gut ausgebaut: Auch wenn das Schimpfen über die Deutsche Bahn unter den Menschen in Deutschland schon fast als Nationalsport gilt, sind Bus, Bahn und Zug sehr beliebte und häufig genutzte Verkehrsmittel.
In diesem Artikel haben wir alles wichtigen Infos für dich zusammengestellt – danach weißt du, mit welchen Verkehrsmitteln du in Deutschland am besten dein Ziel erreichst.
Welches Verkehrsmittel für dich die beste Wahl ist, hängt von deinen Plänen ab:
- Entfernung: Wie weit willst du reisen?
- Kosten: Wie viel Budget hast du?
- Planung: Willst du kurzfristig verreisen oder kannst du im Voraus planen? Musst du zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem Ort sein oder kannst du dir Zeit lassen unterwegs?
- Wetter: Soll dein Reiseplan unabhängig vom Wetter funktionieren?
- Wochentag: Wann willst du unterwegs sein? (Am Wochenende und an Feiertagen fahren einige öffentlichen Verkehrsmittel seltener)
Finde deinen Weg durch Deutschland
Kürzere Strecken
Du hast eine Wohnung in Deutschland gefunden und fragst dich, wie du morgens in die Uni, zur Arbeit oder abends in die Klubs kommst? Für deine täglichen Wege hast du mehrere Möglichkeiten:
Mit dem Fahrrad
Hand aufs Herz – wir von uebersetzungen.kaufen schwingen uns am liebsten auf unsere Drahtesel, wenn wir auf Leipzigs Straßen unterwegs sind.
Ob zum Einkaufen, an den See oder zur Arbeit – das Rad vereint jede Menge Vorteile, die die Entscheidung leicht machen.
- Du stehst nie im Stau.
- Du musst kein Ticket kaufen.
- Du bist klimaneutral unterwegs.
- Du sparst dir die Parkplatzsuche.
- Du kommst morgens in Schwung – dein Workout erledigst du unterwegs.
- Du baust auf dem Rad erwiesenermaßen Stress ab und kommst entspannter zur Arbeit / Schule / Uni und wieder zurück.
- Dein Rad bringt dich nicht nur im Alltag von A nach B, sondern hat auch Freizeit-Potenzial: Erkunde am Wochenende deine Umgebung – allein oder mit Freunden zum nächsten See oder in die Nachbarstadt.
- Mit dem Rad bist du unabhängig von Fahrplänen: einfach auf den Sattel schwingen und los!
Bei aller (Fahrrad-)Liebe: Das Fahrrad hat auch Nachteile. Leider.
- Du bist abhängig vom Wetter und musst sich im Winter schon mal gut einpacken, um nicht zu frieren.
- Fahrrad-Diebstahl ist in vielen deutschen Städten ein Problem, ein gutes Schloss und ein sicherer Abstellort lohnen sich in jedem Fall.
- Thema Sicherheit: Obwohl viele Städte immer fahrradfreundlicher werden – im Straßenverkehr bist du in Gefahrensituationen oft das schwächere Glied in der Kette. Wir empfehlen dir einen Helm zu tragen und nochmal nachzulesen, wie das nochmal mit Abbiegen und Rechts-vor-Links geregelt ist, bevor du dich aufs Rad schwingst.
Die wichtigsten Regeln kannst du bei in der Broschüre Fahrrad fahren in Deutschland nachlesen.
- Tipp: Gib deine Route bei Google Maps ein und wähle „Zu Fuß“ oder „Fahrrad“.
Maps spuckt manchmal Schleichwege aus, auf die man selbst als Einheimischer nicht immer von selbst kommt. Manchmal lohnt sich aber auch einfach ein kleiner Umweg, um entspannt und sicher ans Ziel zu kommen.
Mit den Öffis
Wer kennt es nicht? Du kommst mit dem Zug in einer neuen Stadt an und willst jetzt umsteigen in Bus / Straßenbahn / U-Bahn – „die Öffis“ im Nahverkehr, wie man umgangssprachlich zu öffentlichen Verkehrsmitteln sagt.
Du stehst vor einer Wand von Schaltern, Ticketautomaten und Fahrplänen und bist erstmal überfordert. Die gute Nachricht: Damit bist du nicht allein. Die Schlechte: Deine Verwirrung hat gute Gründe. Der öffentliche Nahverkehr läuft nämlich in jeder Stadt ein bisschen anders. Das gilt für die Ticketpreise, die Arten von Tickets, aber auch beim Stempeln musst du aufpassen: Je nach örtlicher Handhabe und Verkehrsmittel kann es unterschiedliche Wege geben, wie dein Ticket „gültig“ wird.
Ticket lösen, Ticket stempeln, direkt nach Kauf gültig – was, wo, wie!?
Ganz wichtig: Stelle dir vor dem Einsteigen immer kurz die Frage, ob dein gekauftes Ticket für diese Fahrt gültig ist.
Manche Tickets sind automatisch direkt nach dem Kauf gültig.
In anderen Fällen muss dein Ticket vor der Fahrt entwertet, also gestempelt werden, damit es für die Fahrt gültig ist. Manchmal steht das auf dem Ticket, z.B. so:
- Nur gültig mit Entwerterausdruck
- Vor Fahrtantritt bitte entwerten
- Gültig 1 Stunde ab Entwertung
Auch wenn wir dir hier gerne einen klaren Plan mit an die Hand geben würden – eine einheitliche Regelung gibt es leider nicht. Daher die Empfehlung: Wenn du aus den Automaten am Bahnhof oder an der Haltestelle nicht schlau wirst, erkundige dich am besten bei einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter des lokalen Verkehrsbetriebs, welches Ticket gerade für dich in Frage kommt.
Es gibt in der Regel verschiedene Varianten von Tickets:
- Einzel-Tickets: Tickets (auch genannt: Fahrkarten) für einzelne Fahrten
(Achte hier auch auf die Zonen, die dein Ticket abdeckt) - Tagesticket (auch: 24-Stunden-Karte)
Wenn du dich länger an einem Ort aufhältst, kommen eventuell auch
- Wochen-, Monats- oder Jahrestickets
- oder andere Ticket-Abonnements (kurz: Abos)
z.B. Schülertickets, Job-Tickets,
für dich in Frage.
Oft gibt es am Hauptbahnhof Stellen, bei denen du dich zu den Tarifen und Ticket-Abos an deinem Ort beraten lassen kannst. Sie heißen z.B. „Mobilitätszentrum“ oder „Service-Center“.
Die örtlichen Verkehrsbetriebe haben in der Regel auch eigene Apps, die dich über Fahrpläne, Tickets & Abos und Routenplanung informieren. Kaufen kannst du deine Tickets oft auch über die App, wenn grad mal kein Ticket-Automat in Sichtweite ist. Bustickets kannst du oft auch direkt bei der Fahrerin im Bus kaufen. Sag der Fahrerin beim Einsteigen, wo du aussteigen willst, dann bekommst du das richtige Ticket von ihr. Im Bus gibt es nicht immer Wechselgeld oder große Scheine, am besten hast du das Geld passend dabei.
Mit dem Taxi
Klar, Taxifahren ist bequem. In Deutschland ist es allerdings ein recht teures Vergnügen. Die Tarife sind in jeder Stadt anders. Abgerechnet wird nach gefahrenen Kilometern. Neben einer Grundgebühr pro Fahrt (2–5 €), kannst du mit ca. 2-3 € pro Kilometer rechnen.
Wenn du dir das Taxi mit mehreren Leuten teilst, könnt ihr euch die Kosten teilen. Taxis stehen in der Regel an Bahnhöfen und manchmal auch an größeren Plätzen, du kannst sie aber auch telefonisch oder online zu dem Ort bestellen, wo du abgeholt werden möchtest.
Weitere Strecken
Du willst Freunde in einer anderen Stadt besuchen oder Deutschland einfach besser kennenlernen? Auch wenn du weitere Strecken zurücklegen willst, hast du mehrere Möglichkeiten:
Mit dem Zug
„Ich versteh‘ nur Bahnhof!“ Diese Redewendung wird im Deutschen benutzt, um humorvoll auszudrücken, dass man gerade gar nichts versteht. Mit Zugfahren hat das erstmal nichts zu tun, man kann das in ganz vielen Situationen sagen. Und trotzdem: Bahnfahren in Deutschland ist eine kleine Wissenschaft für sich. Wir haben für dich wichtige Infos gesammelt:
Es gibt verschiedene Arten von Zügen in Deutschland.
Ganz grob lassen sich die Züge in zwei Kategorien einteilen. Du erkennst sie anhand ihrer Abkürzung, die in den jeweiligen Zugnummern ganz vorne steht:
Regionalbahn & Co: Günstiger, aber langsamer
Regionalbahn (RB), Regionalexpress (RE) und Interregio-Express (IRE) sind zwar langsamer, bringen dich aber auch in abgelegenere Orte und sind relativ günstig.
Im Regionalverkehr gibt es richtig tolle Angebote: z. B. das Quer-durchs-Land-Ticket (ab 44€, 1 Tag, bis zu 5 Personen, Regionalverkehr-Flatrate deutschlandweit – ideal für Tagesausflüge) oder die etwas günstigeren Ländertickets (z. B. das Sachsen-Ticket).
ICE & Co: Teurer, aber schneller
Mit dem ICE (Intercityextress), dem IC (Intercity) und dem EC (Eurocity) bist du wesentlich schneller unterwegs. So kommst du schon in unter vier Stunden von Berlin nach München. Dafür sind diese Züge etwas teurer.
- Tipp: Früh buchen lohnt sich!
Wenn du etwas Zeit zum Planen hast, kannst du von tollen Angeboten und Sparpreisen profitieren. Mit etwas Glück kommst du für 19,90 € von Hamburg bis nach München.
Die Deutsche Bahn bietet außerdem einige Abos und
Spezialtickets.
Wenn du öfter mit der Bahn unterwegs bist, lohnt sich vielleicht eine Bahncard für dich. Je nach Abo (Bahncard 25, 50 oder 100) bekommst du auf deine Fahrten deutliche Rabatte.
Wusstest du, dass du dich in München in den Zug setzen kannst und nach 8 Stunden ohne Umsteigen in Bergen auf Rügen am Meer aussteigen kannst? Oder von Frankfurt aus in 4 Stunden in Paris bist?
Mit dem Fernbus
Eine weitere Möglichkeit für Fernreisen sind Fernbusse. Diese fahren die Busbahnhöfe oder ZOBs (Zentraler Omnibusbahnhof) von Städten in ganz Deutschland an. Fernbusse sind günstig, allerdings musst du dafür deutlich mehr Reisezeit einplanen. Da die Busse auf den Straßen und Autobahnen unterwegs sind, können Ankunftszeiten variieren, je nachdem, ob ihr im Stau stecken bleibt oder flüssig durchkommt. Tickets und Fahrpläne bekommst du online bei den jeweiligen Anbietern oder auf Vergleichsplattformen wie busliniensuche.
Mit der Mitfahrgelegenheit
Kennst du das Prinzip der Mitfahrgelegenheit?
Fahrerinnen, die eine längere Strecke fahren, stellen ihre Reiseroute auf die Plattform. Du musst in dieselbe Richtung? Dann kannst du die Fahrerin kontaktieren und fragen, ob du mitfahren kannst – die ganze Strecke oder nur einen Teil davon. Im Grunde wie Trampen, nur sicherer.
Der Vorteil: Alle teilen sich die Reisekosten und kommen günstiger von A nach B.
Deine Mitfahrgelegenheit findest du bei BlaBlaCar oder der MiFaz.
Mit dem Auto
Und falls du das Auto bevorzugst, deinen „Lappen“ – wie die Führerschein hier liebevoll genannt wird – aber (noch) keinen deutschen Führerschein hast, erledigen wir die Übersetzung des Führerscheins selbstverständlich gern für dich.
Auf unserer Shop-Seite zur Führerscheinübersetzung erfährst du auch, wann die beglaubigte Übersetzung ausreicht und wann du deine Fahrerlaubnis in eine deutsche umtauschen musst.
Ein eigenes Auto brauchst du übrigens nicht zwingend: In den meisten Städten gibt es Carsharingangebote wie TeilAuto in Leipzig, StattAuto in München oder book-n-drive im Rhein-Main-Gebiet.
Wie kommst du von A nach B?
Wie bist du am liebsten unterwegs? Bist du in Deutschland anders mobil als früher? Welche Verkehrsmittel kanntest du vorher noch nicht?
Lass uns deinen Kommentar da und berichte, wie du dich am liebsten in Deutschland bewegst und warum.